Etwa Anfang Juni 1966 fanden sich 30 tennisinteressierte Personen in der Gaststätte Roosen in Rheydt Odenkirchen ein und erörterten dort die mögliche Gründung eines Tennisvereins. Dabei waren u. a. der Rheydter Rechtsanwalt Karl-Hermann Steinhauer, Manfred Bückmann, Edmund Franzen, Gerhard Lauber, Willy Felten, Frau Gather und der Vorsitzende des Stadtsportbundes Hans Segschneider. Als Standort der Tennisplätze bot sich ein Gelände nördlich der Beller Mühle an. Die Gründung eines weiteren Tennisclubs neben den bereits bestehenden Vereinen Schwarz-Weiß Rheydt und Blau-Weiß Wickrath erschien notwendig, da diese beiden Vereine an ihren Kapazitätsgrenzen angelangt waren. Bereits in dieser Versammlung, die die Vereinsgründung vorbereitete, lagen 70 Anmeldungen vor. Es wurde ein vorläufiger Vorstand gewählt, der aus folgenden Personen bestand: Karl-Hermann Steinhauer (Erster Vorsitzender), Edmund Franzen (Zweiter Vorsitzender), Manfred Bückmann (Geschäftsführer), Gerhard Lauber (Kassierer), Willy Felten (Sportwart), Frau Gather (Beisitzerin).

Am 06.09.1966 fand die Gründungsversammlung zur Verrechtlichung des Vereins statt. Sie beschloss die Satzung und wählte Karl-Hermann Steinhauer zum Ersten Vorsitzenden. Der monatliche Mitgliedsbeitrag betrug 2 DM. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 14.04.1967.

Da es noch einige Zeit dauerte, bis der Verein über eine eigene Tennisanlage verfügte, stellte die Stadt Rheydt den Mitgliedern des OTC werktags einen und sonntags zwei Plätze der städtischen Anlage Breitestraße zur Verfügung. Es dauerte bis zum Frühjahr 1969, bis mit Hilfe des Landes Nordrhein-Westfalen in Höhe von 35.000 DM, der Stadt Rheydt in Höhe von 5.000 DM und Eigenmitteln des OTC in Höhe von 14.000 DM mit dem Bau von drei Platzen unter der Leitung der Garten- und Landschaftsarchitektin Hiltraut Hartwich begonnen wurde. Die Bauausführung, die in den Händen der Firma Möckel aus Dortmund lag, war wohl nicht konfliktfrei und zog sich derart in die Länge, dass die Anlage erst in der Sommersaison 1970 endgültig in Betrieb genommen werden konnte.

Am 20.07.1970 konnte das Clubhaus, das aus einer Holzbaracke bestand, die die Firma Keilholz schenkte, bestand, im Rahmen eines Sommerfestes eingeweiht werden. Es entfaltete sich ein reges Vereinsleben, da jedes der wahrscheinlich nicht mehr als 150 Mitglieder voller Begeisterung und Elan den Tennissport betrieb. Viele verbrachten – oft mit der gesamten Familie – einen Großteil ihrer Freizeit auf der Tennisanlage. Die Bewirtung übernahmen die Mitglieder auch in Eigeninitiative.

Die ersten verbrieften Clubmeisterschaften fanden 1971 statt. Diese führten – weil sich dem Verein viele sehr starke Spielerinnen und Spieler angeschlossen hatten – zu einem deutlichen Aufschwung des Tennissportes. Da viele neue Aufnahmeanträge gestellt wurden, wurde noch im selben Jahr der Bau von drei weiteren Plätzen beschlossen. Diese wurden von der Firma Teckenbrock & Zitz KG gebaut und konnten bereits im August 1972 den nun etwa 200 Mitgliedern übergeben werden. Auch das Clubhaus wurde zu einem Clubheim umgestaltet und die Umkleide- und Sanitärräume aus dem Holzhaus in ein neu errichtetes Nebengebäude verlegt.

Im Jahre 1970 übernahm Georg Scharf den Vereinsvorsitz, welcher 1972 dann auf Edmund Franzen überging. Dieser übte sein Amt bis zum Frühjahr 1985 aus. Beim 10-jährigen Jubiläum des Vereins Ende 1976 war die Mitgliederzahl bereits auf über 300 angewachsen, so dass man beschloss, der Anlage, die inzwischen um einen von dem Mitglied Ernst Quack gestifteten Hartplatz gewachsen war, weitere vier Ascheplätze hinzuzufügen, so dass man im Endeffekt die heutigen zehn Plätze erhielt. Nach langen Verhandlungen stimmte die Stadt schließlich dem Bau dieser Plätze an der Duvenstraße zu. Diese wurden bis Ende 1978 nach entgeltfreier Planung durch den damaligen Liegenschaftswart des OTC, den Tiefbauingenieur Rudi Breidenich, für ca. 200.000 DM durch die Firma Tennisbau Zinn erstellt. Diese Plätze sind qualitativ sehr hochwertig, aber leider nicht unmittelbar an ursprünglichen Tennisanlage gelegen, so dass sie immer irgendwie ein Anhängsel geblieben sind. Sie waren damals – und sind es in der Medensaison auch heute noch – sehr wichtig, da die Mitgliederzahl weiter anstieg und bis zur Inbetriebnahme der „Aue-Plätze“ im Sommer 1979 ca. 430 Mitglieder betrug. Vom Bau einer Tennishalle mit vier Plätzen neben diesen vier Außenplätzen nahm der Verein nach langen überlegungen Abstand, u. a., da die Bewirtschaftung der Halle nicht mehr von ehrenamtlich tätigen Vereinsmitgliedern geleistet werden konnte.

Etwa seit 1976 hat der OTC die Gastronomie einem Pächter übergeben, da eine Bewirtschaftung in Eigeninitiative der Mitglieder auf Grund der Clubgröße nicht mehr möglich war. Trotzdem waren auch weiterhin das rege Clubleben und das Gemeinschaftsgefühl des Odenkirchener Tennisclubs etwas Besonderes. Es gab viele Festivitäten; insbesondere die damals noch üblichen Winterfeste sind hervorzuheben.

Im Winter 1981/1982 traf den Verein ein schwerer Schlag, als das Clubhaus infolge Brandstiftung abbrannte. Durch engen Zusammenhalt der Mitglieder, insbesondere den Nutzen ihres Fachwissens, der Erhebung einer Umlage, der Arbeit an Wochenenden und vielen anderen Initiativen konnte das neue Clubhaus bereits zur Sommersaison 1982 eingeweiht werden.

Im Sommer 1985 übernahm Reinhold Schaaf den Ersten Vorsitz im OTC. Er legte sehr viel Wert auf sportliche Ziele und ermunterte den Diplom-Sportlehrer Axel Niemöller, eine Tennisschule zu gründen. Inzwischen ist die Tennisschule „allround“, mit der der OTC seit nunmehr mehr als 30 Jahren zusammenarbeitet, über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Diese fruchtbare Kooperation hat dem Club zahllose Erfolge bei Stadt-, Kreis-, Bezirks und Verbandsmeisterschaften der Jugendlichen und Kinder eingebracht.

In den achtziger Jahren stieg dann auf Grund des in Deutschland herrschenden Tennisbooms auch im OTC die Mitgliederzahl von 430 auf über 600 an. Nun gehörte der Verein zu den größten in der Umgebung und musste sogar einen mehrjährigen Aufnahmestopp verhängen, was zur Gründung des Nachbarvereins TC Ruhrfeld führte. Im Jahre 1990 wurde von dem OTC-Mitglied Fritz Hösel das seitdem jedes Jahr zu Pfingsten stattfindende Jugend-Ranglisten-Turnier ins Leben gerufen. Dieses ist inzwischen deutschlandweit und auch über die Grenzen hinaus bekannt. Von Anfang an konnte man dort hautnah großartiges Leistungstennis von Kindern und Jugendlichen bis 21 Jahren bewundern. Viele der damaligen Spielerinnen und Spieler konnten später nationale sowie internationale Erfolge erzielen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist Tim Sandkaulen, der 2015 zunächst deutscher Jugendmeister im Einzel und im Doppel wurde und nun auf dem Wege zum Tennisprofi ist. Wie viele andere gute Spieler ist er aus der Tennisschule unseres Vereinstrainers Dr. Axel Niemöller hervorgegangen.

Im Jahre 1993 übernahm Fritz Hösel dann das Amt des ersten Vorsitzenden. Unter seiner Leitung wurden die Umkleideräume, Duschen und der Küchentrakt erweitert und modernisiert. Außerdem fand eine Grundsanierung des Clubhauses statt. Es bekam u. a. eine neue Theke, einen frischen Anstrich sowie ein geändertes Dach. Daneben wurde die Terrasse neu angelegt und gestaltet. Auch ein Kinderspielplatz konnte eingerichtet werden. Hinzu kam, dass ein eigener Brunnen gebohrt und die Platzbewässerung von da an praktisch kostenlos möglich war. Des Weiteren wurden die Plätze 1 bis 6 generalüberholt und völlig neu aufgebaut. Insgesamt wurde der sportlichen Ausrichtung des OTCs in dieser Zeit, sowohl im Erwachsenen- wie auch im Jugendbereich, besonders Rechnung getragen. Zum ersten Mal in der Geschichte des OTCs spielte eine offene Herrenmannschaft in der Verbandsliga. Bereits damals war der OTC als einer der ersten heimischen Vereine mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. Auch die Gründung des Fördervereins erfolgte in dieser Periode. Obwohl die sportlichen Erfolge anhielten, gingen die Mitgliederzahlen auch im OTC schrittweise zurück. Das hing sicher auch ganz wesentlich mit dem allgemeinen Popularitätsverlust, dem der Tennissport insgesamt ausgesetzt war und leider auch heute oft noch ist, zusammen. Nicht zuletzt der Mangel an Leitfiguren wie Steffi Graf oder Boris Becker sowie die Anziehungskraft anderer Sportarten taten ein übriges. Von daher ist es mit Mitgliederzahlen unter dreihundert heute sehr schwierig, die vorhandene Tennisanlage in ihrer Größe und Attraktivität zu erhalten.

Im Jahre 2002 wurde Reinhold Schaaf nochmals Erster Vorsitzender. Eine seiner wichtigsten Aufgabe war es, den eingeschlagenen „Sparkurs“ weiter zu führen und die noch vorhandenen Verbindlichkeiten abzutragen. Dieses Ziel konnte er in seiner dreijährigen Amtszeit weitestgehend erreichen.

Im März 2005 gab dieser das Amt des Ersten Vorsitzenden dann an Alwin Reintjes ab, der dem Odenkirchener Tennisclub zehn Jahre lang bis 2015 vorstand. In dieser Zeit bewältigte er vielerlei Herausforderungen, insbesondere den häufigen Wechsel des Pächters der Gastronomie, wobei es dem Vorstand bislang jedes Jahr gelang, für eine Bewirtschaftung des Clubhauses zu sorgen. Doch diese Aufgabe stellt sich jedes Jahr aufs Neue und wird immer schwieriger zu lösen, da diese Stelle nur noch als Möglichkeit zum Geldverdienen gesehen wird, und sich der Gastronomiebetreiber nicht mehr mit dem Club identifiziert. Da sehnt man sich nach den „goldenen Zeiten“ zurück, als beispielsweise das Ehepaar Schmidt die Gastronomie mit Leib und Seele und köstlichem Essen betreute. Dort fühlte sich damals jedes Mitglied „zu Hause“, insbesondere auch die Kinder und Jugendlichen.

In den letzten Jahren wurde das Clubhaus erneut modernisiert, insbesondere durch die große Glasschiebetür. Auch weitere Verbesserungen der Anlage, wie der Bau der Tribünen an Platz 1 und 4, einer Wasserleitung von der Aue zur ursprünglichen Clubanlage und die Solaranlage, wurden von dem Vorstand um Alwin Reintjes, der mehrere Jahre in derselben Zusammensetzung konstruktive Arbeit leistete, initiiert. Hier ist insbesondere der langjährige Liegenschaftswart und jetzige 2. Vorsitzende Klaus Majewsky zu nennen, der sozusagen jede freie Minute im OTC verbringt, alles instand hält und die Clubanlage immer wieder verschönert.

In der Amtszeit von Alwin Reintjes war der OTC auch der Tennisstützpunkt der Tennisschule „allround“, die hier nicht nur den Nachwuchs des eigenen Clubs, sondern regionale Tennistalente trainierte.

Seit 2015 nun ist die erste Frau „Chefin“ des OTC, Frau Dr. Petra Kepler. Sie hat die schwere Aufgabe übernommen zu versuchen, den einst so blühenden Tennisclub, dessen Mitgliederzahl unverständlicherweise um mehr als die Hälfte geschrumpft ist, auf dem momentanen Stand zu halten, oder – noch besser – die Mitgliederzahl wieder zu steigern. Dabei ist Frau Dr. Kepler auf die Mithilfe aller Mitglieder angewiesen, auf tatkräftige Unterstützung, werbeträchtige Ideen und positives Feedback.